Journalisten fordern Pressefreiheit in der Corona-Pandemie ein
Berlin (epd). Die Journalisten der Bundespressekonferenz und der Landespressekonferenzen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder aufgefordert, die freie journalistische Berichterstattung auch in der Corona-Krise zu gewährleisten. Die Pandemie stelle alle gesellschaftlichen Schichten und Gruppen des Landes vor neue, ungewohnte Aufgaben, schreiben die Journalisten in einem am Donnerstag zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai in Berlin veröffentlichten Brief. Dabei komme den Medien eine elementare Aufgabe zu.
Information, Einordnung, aber auch kritische Fragen zu den Beschränkungen seien ein wichtiger Bestandteil einer lebendigen Demokratie, schreiben die Journalisten. Ihnen sei bewusst, dass bestimmte Einschränkungen der Pandemie geschuldet sind. Sie nähmen aber mit Sorge wahr, dass ihre Arbeit zunehmend behindert werde: «Pressekonferenzen ohne Journalisten, Fragen, die durch Regierungssprecher geschönt vorgetragen werden, Nachfragen, die gar nicht möglich sind». Sie erwarteten, «dass alle Einschränkungen so bald wie möglich zurückgenommen werden».
Die derzeitige Krise dürfe keine Ausrede sein, sich vor unangenehmen Fragen wegzuducken, unterstreichen Journalisten: «Eine Information der Öffentlichkeit »über die Hintergründe der politischen Entscheidungen und der tiefen Einschnitte in unser aller Leben muss offen und transparent ermöglich werden.“ Medien und seriöser Journalismus seien systemrelevant.
Der Brief wurde vom Vorstand der Bundespressekonferenz und den Vorständen der Landespressekonferenzen unterzeichnet.